Der Autobauer Volkswagen will in den von der Bundesregierung propagierten Datenraum Mobilität einsteigen.
„Wir sehen darin einen entscheidenden Wettbewerbsfaktor für Deutschland und streben eine direkte Beteiligung an“, zitiert das Handelsblatt eine Sprecherin des Konzerns. „Das Innovationspotenzial einer übergreifenden Datennutzung ist enorm“, sagte sie weiter. Auch würden so bessere Entscheidungen getroffen und noch bessere Produkte entwickelt. Davon könne „die gesamte Wirtschaft, uns eingeschlossen, nur profitieren“. Volkswagen baue bereits aus diesem Grund einen eigenen Datenmarktplatz auf. „Ein eigener Marktplatz ist die Voraussetzung, um sich an übergeordneten Plattformen wie dem Datenraum Mobilität zu beteiligen“, erklärte die Sprecherin.
Beim Autogipfel am Dienstagabend im Kanzleramt wird die Branche über den Datenraum Mobilität beraten, der auf Drängen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) von der Akademie der Technikwissenschaften entwickelt worden ist. Über ihn sollen Mobilitätsanbieter Daten tauschen und verkaufen. Das Konzept, das dem Handelsblatt vorliegt, sieht die Gründung einer gemeinnützigen GmbH vor, an der sich Volkswagen und andere beteiligen sollen. Nach Informationen des Handelsblatts gehören dazu bereits Here Technologies, die Datenplattform von Audi, BMW und Daimler, der Mobilitätsanbieter Free Now, an dem BMW und Daimler beteiligt sind sowie die Deutsche Bahn AG und der Deutsche Wetterdienst.
In Regierungskreisen hieß es, neben Volkswagen habe auch Daimler Interesse an einer direkten Beteiligung signalisiert. Das Unternehmen wollte sich vor dem per Videokonferenz durchgeführten Autogipfel nicht äußern.
Das Konzept sieht Rahmenverträge für Teilnahme- und Datennutzungsverträge für jene vor, die sich nicht direkt beteiligen wollen. Den Betrieb der Datenplattform soll ein privater Anbieter im kommenden Jahr übernehmen.