Die ostdeutschen Bundesländer kämpfen seit Jahren gegen das Vorurteil, wirtschaftlich hinterherzuhinken. Tatsächlich aber liegen hier einige Regionen, die in den vergangenen Jahren stark aufgeholt haben, zeigt eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Die Folgen der Corona-Krise könnten diesen Trend sogar verstärken.
Die Region Havelland-Fläming im Westen Brandenburgs hat sich zum Vorbild gemausert: Die Arbeitslosigkeit ist deutlich geringer als noch vor einigen Jahren, die Kaufkraft höher, die Bewohner im Schnitt jünger.
Internetverbindungen laufen schneller und Einwohner sowie Kommunen sind geringer verschuldet. Damit punktet die Region im bundesweiten Vergleich der neuen IW-Studie am meisten. Darauf folgen die Regionen Prignitz-Oberhavel im Nordwesten Brandenburgs, Westsachsen mit Leipzig sowie Mittelthüringen. Diese sogenannten Aufsteigerregionen sind Hoffnungsträger, denn ausgehend von sehr niedrigen Startpositionen haben sie sich in den letzten Jahren besonders stark verbessert.
Pauschale Abwertungen widerlegt
Ostdeutschland ist bei diesen Aufsteigerregionen überrepräsentiert. „Das ist für uns ein sehr wichtiges und erfreuliches Zeichen“, sagt IW-Studienautor Michael Voigtländer. „Pauschale Aussagen über zurückgebliebene neue Bundesländer sind damit eindeutig widerlegt.“
Aufsteiger leiden weniger unter Corona
Auch die Corona-Krise dürfte an dieser Entwicklung nichts ändern, mehr noch: Sie unterstützt sie sogar. Denn die Studienautoren haben sich im zweiten Schritt angeschaut, in welchen Regionen anteilig besonders viele Menschen in Berufen arbeiten, die jetzt von der Krise stark betroffen sind – also beispielsweise in der Gastronomie oder in der Automobilindustrie. Das Ergebnis: Besonders süddeutsche Regionen leiden stark unter den Folgen der Pandemie, in den Aufsteigergegenden sind die gefährdeten Wirtschaftszweige unterrepräsentiert. „Damit können diese Regionen ihren Aufholkurs fortsetzen“, sagt IW-Regionalexperte Christian Oberst.
Für die Studie wurden Arbeitslosenquote, Kaufkraft, Durchschnittsalter, Breitbandausbau, Bevölkerungsdichte sowie private und kommunale Verschuldung in 96 deutschen Raumordnungsregionen und 401 Kreisen untersucht.
Na ja, das ist doch auch einfach. Wenn ich im Westen im Jahr 1990 renoviere, aber im Osten erst in den 2010ern, dann ist die Infrastruktur besser, das Internet schneller und wenn alles schnieke und neu ist, das Internet schnell und ich über Autobahn oder Bundestraße schnell eine Großstadt erreiche, dann ist das attraktiv. Der Rest ist vermutlich auch kommunaler Förder- und Steuerwettbewerb. Die Motten gehen zum Licht, die neuen Yuppies eben in die Neubau-Vorstadt mit Eigenheim-Idylle, Rollrasen und 5G-Internetz. 😉
Vom (neuen) Osten lernen, heißt halt junge Gutverdiener anziehen/Siegen lernen! Das schöne ist ja auch noch, die verdrängen ja nicht einmal Einheimische bei der Bevölkerungsdichte. Ende gut, alles gut.
Sorry, but I read with Google translate. So the East is doing better (than the West) now? Funny. In particular when one thinks about a someday happening reunification of the Koreas, the North exceeding South in living standard.
Found something, East Germany is closing the gap: https://www.bundesregierung.de/breg-en/news/stand-der-deutschen-einheit-1675200