Das Leben der Menschen wird zunehmend von der Coronakrise beherrscht. Im Oktober sagen 86 Prozent, sich mit Corona und den Folgen des Virus häufig oder fast immer zu beschäftigen.
Während der ersten Welle im Juni waren es nur 73 Prozent. Das ist eines der aktuellen Ergebnisse einer interdisziplinären Studie im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums, an der unter anderem das ifo Institut und das Meinungsforschungsinstitut forsa beteiligt sind.
Die Einkommenssituation der Menschen ist bislang stabil: Im Juni gaben76 Prozent der Befragten an, das Einkommen im Haushalt sei im Vergleich zum Februar unverändert geblieben. Im Oktober hat sich für 77 Prozent das monatliche Netto-Einkommen des Haushalts nicht verändert. „Das liegt zu einem guten Teil an den von der Politik beschlossenen Überbrückungshilfen, wie zum Beispiel dem Kurzarbeitergeld“, sagt Clemens Fuest, Präsident des ifo Instituts. „Deutlich größer sind die Sorgen geworden, sich selbst mit dem Corona-Virus zu infizieren“ berichtet forsa-Chef Manfred Güllner. Diese Sorge spiegelt sich unter anderem im Sparverhalten wider: 30 Prozent der Haushalte geben einen kleineren Teil ihres Einkommens aus als vor Beginn der Krise.
Der Anteil der Selbständigen, die in der Coronakrise Hilfen in Anspruch genommen haben, hat sich im Oktober im Vergleich zum Juni nicht verändert: 35 Prozent haben private Ersparnisse genutzt, um die Folgen für ihr Gewerbe abzumildern. 25 Prozent nahmen staatliche Soforthilfen in Anspruch, 15 Prozent stundeten Steuerzahlungen oder reduzierten Vorauszahlungen. 9 Prozent haben sich Geld von Verwandten oder Freunden geliehen.
Die von der Politik beschlossenen Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie halten im Oktober 84 Prozent der Befragten für richtig. 34 Prozent halten sie für nicht weitgehend genug. Der Anteil derer, die die Maßnahmen für nicht weitgehend bzw. nicht streng genug halten, hat sich seit Juni verdoppelt.