Ex-Vorstand der Deutschen Bahn glaubt nicht mehr an Fahrgastverdopplung bis 2030

Der langjährige Infrastrukturvorstand der Deutschen Bahn, Volker Kefer, glaubt nicht mehr daran, dass die Deutsche Bahn wie geplant bis zum Jahr 2030 doppelt so viele Fahrgäste transportiert wie im Jahr 2015.

Kefer sagt gegenüber der Wochenzeitung DIE ZEIT: „Wenn Sie fragen, wer ist für den Ausbau der Deutschen Bahn? Dann schreien alle: Hurra.“ Aber wenn es um die Details gehe, um die Frage, wo das zweite Gleis gebaut werde, dann rege sich massiver Widerstand. Kefer fürchtet: „Die Verdopplung der Fahrgastzahlen wird unter diesen Umständen in den nächsten acht Jahren nicht gelingen.“ Kefer war im Vorstand der Bahn bis 2016, heute ist er Präsident des Vereins Deutscher Ingenieure.

Auch der scheidende CSU-Verkehrsminister Andreas Scheuer räumt in der ZEIT ein, dass die Pandemie die Expansion zumindest vorübergehend bremse: „Vor Corona waren wir bei der Bahn auf einem sehr guten Weg. Jedes Jahr hatten wir neue Fahrgastrekorde.“ Nun aber müssten die Reisenden neu „fürs Bahnfahren begeistert werden“. Möglich sei das nur mit sauberen, perfekt getakteten und pünktlichen Zügen. Im September waren laut Deutscher Bahn sieben von zehn Fernverkehrszügen pünktlich.

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