Millionen Gasverbraucher haben 2020 draufgezahlt, weil Versorger ihre sinkenden Einkaufspreise teils nicht an ihre Kunden weitergegeben haben.
Das geht aus einer Analyse hervor, die der Branchendienst EnergyComment im Auftrag der Grünen-Bundestagsfraktion erstellt hat und die dem SPIEGEL vorliegt.
Die Verbraucherpreise für Gas fielen demnach weniger stark als die Einkaufspreise im Großhandel, die im Sommer das tiefste Niveau seit Jahrzehnten erreicht hatten. Die Margen der Gaswirtschaft hätten sich dadurch von 3,05 auf 3,35 Cent pro Kilowattstunde ausgeweitet, heißt es in der Studie. Hätten die Versorger ihre Ersparnisse komplett an die Kunden weitergegeben, wären die Verbraucherpreise für Gas um weitere fünf Prozent gesunken. Ein Durchschnittshaushalt mit einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden hätte zusätzliche 60 Euro gespart. Insgesamt kämen 990 Millionen Euro an entgangenen Kostensenkungen zusammen.
Ein Teil der einbehaltenen Kostensenkungen könnte zudem dazu verwendet werden, den drohenden Preisschub im kommenden Jahr abzumildern. Ab 1. Januar werden Unternehmen aus den Bereichen Wärme und Verkehr verpflichtet, Verschmutzungsrechte für die von ihnen in Umlauf gebrachte Energie zu kaufen. Pro Tonne werden zunächst 25 Euro fällig. Die CO2-Steuer wird den Einkauf einer Kilowattstunde Gas um 0,5 Cent verteuern, also um etwa zehn Prozent.
Das US-Finanzministerium hat mit der Auszahlung von Hilfsgeldern in Höhe von 15 Milliarden Dollar an die unter der Corona-Pandemie leidenden Fluggesellschaften begonnen. Als Gegenleistung müssen die Airlines mehr als 32.000 Beschäftigte in ihre Jobs zurückholen.