Luxuswarenhäuser erhielten Staatshilfe

Der österreichische Milliardär René Benko (43) hat in der Corona-Krise mehr Unterstützung vom deutschen Staat erhalten als bisher bekannt, berichtet das manager magazin.

Nicht nur die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof erhielt einen staatlichen Rettungskredit in Höhe von 460 Millionen Euro. Auch den Luxuskaufhäusern – dem Oberpollinger in München, dem Alsterhaus in Hamburg und dem Kaufhaus des Westens (KaDeWe) in Berlin – eilte der deutsche Staat im vergangenen Jahr zu Hilfe. Der Bund sowie die drei Bundesländer Bayern, Berlin und Hamburg bürgten für 90 Prozent eines Betriebsmittelkredits in Höhe von 90 Millionen Euro.

Vor fast zehn Jahren hatte Benko die marode Karstadt-Gruppe in Schritten erworben und die damals drei wertvollsten Häuser organisatorisch in die KaDeWe-Gruppe ausgegliedert. Während die lukrativen Immobilien bis heute zu 100 Prozent in seinem Besitz sind, hat er seinen Anteil am Handelsgeschäft reduziert und 50,1 Prozent davon an die Central Group der thailändischen Milliardärsfamilie Chirathivat verkauft. 49,9 Prozent gehören weiterhin Benkos Signa. Im Frühjahr 2020 fehlten der KaDeWe-Gruppe laut Dokumenten, die dem manager magazin vorliegen, rund 150 Millionen Euro.

Der Staat stützte seine Entscheidung für den Betriebsmittelkredit laut manager magazin auf ein Gutachten der Wirtschaftsprüfer PricewaterhouseCoopers. Diese analysierten unter anderem auch die vergangenen Geschäftsjahre und wiesen in dem 58 Seiten umfassenden Papier auch auf die Risiken hin. So sei die KaDeWe-Gesellschaft den Nachweis eines profitablen Geschäftsmodells bisher schuldig geblieben.

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