Breitling-Chef Kern befürchtet großes Markensterben in der Uhren-Branche

Georges Kern, Chef und Miteigentümer der Schweizer Uhrenmarke Breitling prophezeit seiner Branche, „aber auch der gesamtem Luxusgüterindustrie ein ungemütliches Erwachen“.

Manche Unternehmen würden „aus der Agonie vielleicht überhaupt nicht mehr zurückfinden“, sagte Kern dem Handelsblatt. „Ich befürchte leider ein großes Markenverschwinden.“ Gewinnen würden „international und breit aufgestellte Marken“. Im Grunde heiße das: „The Winner takes it all. Am Ende wird man überall auf der Welt die gleichen Uhren sehen, die gleichen Modemarken tragen und die gleiche Musik hören.“

Kern fürchtet: „Eine der schlimmen Corona-Folgen wird sein, dass viele kleine Nischenanbieter untergehen werden. Ein Großteil der Vielfalt wird verlorengehen. Nehmen wir die Kultur, die den Kitt unserer Gesellschaft ausmacht: Es tut mir in der Seele weh, wie Opernhäuser, Theater und kleine Kulturveranstalter nicht mehr arbeiten können.“ Er habe „den Eindruck, dass sich die Menschen der Langzeiteffekte in Bezug auf die Gesellschaft, die Wirtschaft und die Gesundheit noch gar nicht ganz bewusst sind“.  Von der Politik fordert der Topmanager, „eine nachhaltige Strategie in dieser Pandemie zu entwickeln, um weitere Lockdowns zu verhindern“. Vorbilder sieht Kern auch in Skandinavien: „Heute verzeichnet Schweden eine viel geringere Sterblichkeitsrate, und das Gesundheitssystem ist nicht überlastet.“

Breitling selbst setzt weiter auf Expansion. Gegen den Trend eröffnet das Unternehmen auch in Deutschland neue Boutiquen: „Wir werden allein in China dieses Jahr 20 bis 30 Boutiquen eröffnen. Weltweit werden es dann rund 120 sein.“ Vor allem Frauen will Kern als Zielgruppe ausbauen: „In den nächsten ein bis zwei Jahren sollten Frauen 25 bis 30 Prozent unserer Kundschaft ausmachen.“ Breitling werde auch in einem bewegten Corona-Jahr wie 2020 nicht in die roten Zahlen geraten.

5 Kommentare

  1. Nachdem man einenTeil des Maschinenparks, mit dem die Navitimerserien produziert wurden, an Russland verscherbelt hat.
    Dort produziert man zusammen mit den Chinamännern hervorragende Navitimer. Sind, das auf Originalmschinen gebaut nicht eineml billige Kopien.

  2. In der Wirtschaft wächst der Unmut über die Umsetzung der staatlichen Corona-Hilfen. Der Gesetzgeber müsse „schleunigst nachsteuern“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbands „Die Familienunternehmer“, Albrecht von der Hagen, dem Handelsblatt. „Denn für viele Unternehmen läuft die Uhr inzwischen gefährlich schnell ab.“

    Auch der Mittelstandsverbund ZGV, der nach eigenen Angaben die Interessen von etwa 230.000 mittelständischen Unternehmen vertritt, sorgt sich wegen der „viel zu langen und technokratischen Wege“ zu den Fördermitteln um die betroffenen Unternehmen. „Immer mehr von ihnen treibt es nach dem krisenbedingten Verzehr ihres Eigenkapitals weiter in die Verschuldung“, sagte Verbands-Hauptgeschäftsführer Ludwig Veltmann dem Handelsblatt. „Tausende werden gerade auch wegen der verschleppten Hilfen ihre Geschäfte nach der Pandemie nicht mehr öffnen können.“

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