Deutsch-Banker stellt sich auf höhere Kreditrisiken ein

Wegen der massiven Verwerfungen durch die Coronakrise befürchtet Stefan Hoops, dass sich Europas Banken auf höhere Risiken im Kreditgeschäft einstellen müssen:  „Voraussichtlich werden wir mehr Ausfälle sehen als bislang“, warnt der Leiter der Unternehmenssparte der Deutschen Bank im Interview mit dem Handelsblatt. Zur Frage, ob die Bank ihre selbst gesetzten Vorgaben in Zeiten der Pandemie noch erreichen kann, sagt Hoops: „Wenn wir wegen der Coronakrise Ziele anpassen müssen, werden wir das auch entsprechend kommunizieren“.

Eigentlich hatte Vorstandschef Christian Sewing nach einem Milliardenminus im Vorjahr für 2020 beim operativen Gewinn eine schwarze Null versprochen. Die Analysten gehen im Schnitt inzwischen allerdings davon aus, dass der Bank ein Verlust von rund zwei Milliarden Euro droht. Das zeigt eine von der Bank auf ihrer Webseite veröffentlichte Zusammenstellung der Analystenschätzungen.

Hoops sieht in der Krise auch Chancen. So habe die Nachfrage nach Krediten angezogen: „Hier beobachten wir deutlich mehr Interesse, nicht nur an KfW-Darlehen.“ Allerdings fürchtet er, dass dieser positive Effekt durch die noch länger niedrigen Zinsen überkompensiert wird: „Unter dem Strich wird der negative Zinseffekt die positiven Aspekte überlagern.“

Trotz der Belastungen durch die Coronakrise ist der Banker optimistisch, dass die Pandemie keine neue Bankenkrise auslösen wird. „Solange sich der Lockdown nicht unabsehbar hinzieht, glaube ich nicht, dass europäische Banken große Probleme bekommen“, betont der Deutsch-Banker.

5 Kommentare

  1. Würden die Reichen mal ihr Geld in Bewegung setzen und nutzen, mal ein wenig ausgeben, ausschütten, gar verschwenden, die Inflation würde die Kredite doch schnell rückzahlbar machen. Die Deutsche Bank gab einen Kredit, der Schuldner überzahlte zurück mit einer Rolle Toilettenpapier. ^^

  2. „uuuund… es ist weg.“ Da werden doch Erinnerungen an das 2008 wach, da werde ich fast nostalgisch. Glück für Herrn Hoops, dass sein Laden „too big to fail“ ist. Alles nur Ruhe an Bord der Deutschbank-Titanic, Eisberg voraus, EZB lotst vorbei oder hindurch.

  3. Die deutsche Bank ist ein Risiko! Und zwar für das FFinanzsystem weltweit. Fällt sie, fallen alle anderen doch gleich mit um. Aber genau deshalb muss sich ja niemand Sorgen machen, die Bundesregierung und die EZB, der Steuermichel, haften und halten hin.

  4. Nur eines ist sicher: Wenn das Finanzsystem in Deutschland zusammenbricht, bricht die Europäische Union zusammen.
    The state has to replace the loss of its assets to the banks it wants to restore. He can take out loans himself, transfer the money to the banks and take them over at the same time. With a little luck, he will privatize them later and repay part of his additional debt, which is the advantage. The disadvantage: the state has to tap into the capital market, which may not be able to provide anything in the crisis.
    Quelle: https://www.handelsblatt.com/politik/international/euro-krise-die-optionen-nach-dem-kollaps/5930466-2.html?ticket=ST-392731-1cf9bBCLUDoPjAdncU1T-ap2

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